đš10.09.2021 59-jĂ€hriger sitzt im brĂŒchigen AbsturzgelĂ€nde im nördlichen Lattengebirge fest
- Bergwacht Reichenhall
- 10. Sept. 2021
- 2 Min. Lesezeit
BAYERISCH GMAIN â EinsatzkrĂ€fte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers âChristoph 14â haben am Freitagnachmittag ziemlich aufwendig einen unverletzten verstiegenen 59-jĂ€hrigen Urlauber aus Rheinland-Pfalz im nördlichen Lattengebirge gesucht, gefunden und per Heli gerettet.
Der Wanderer war auf dem WeiĂbach-Speik-Rundweg unterwegs und dann durch die Schlucht an den WeiĂbachquellen einem vermeintlichen alten Jagersteig folgend immer weiter in Richtung Keilkopf aufgestiegen, bis er schlieĂlich im absturzgefĂ€hrlichen GelĂ€nde festsaĂ und kurz nach 15 Uhr einen Notruf absetzte. Der Bergwacht-Einsatzleiter schickte drei Gruppen los, die sich in dem weitlĂ€ufigen und unĂŒbersichtlichen GelĂ€nde zu FuĂ auf die Suche machten, da der Verstiegene nicht genau sagen konnte, wo er sich befindet und Ortung und RĂŒckrufe nur eingeschrĂ€nkt klappten.
Da sich dann herausstellte, dass der Mann ziemlich sicher im sehr steilen und vor allem durch den brĂŒchigen Ramsau-Dolomit auch absturzgefĂ€hrlichen GelĂ€nde festsitzt, forderte die Bergwacht den Traunsteiner Rettungshubschrauber âChristoph 14â nach. Die Besatzung nahm am Bayerisch Gmainer Sportplatz einen Bergretter auf und flog das durch den dichten Bewuchs und die tief eingeschnittenen, schattigen und zerklĂŒftetem Felsfurchen auch aus der Luft nur schwer ĂŒberschaubare GelĂ€nde lĂ€ngere Zeit ab, konnte den naturfarben gekleideten Mann aber zunĂ€chst nicht finden, da er sich bedingt durch das sehr steile und brĂŒchige GelĂ€nde auch nicht bewegen und so auf sich aufmerksam machen konnte.
Als die EinsatzkrĂ€fte die Suche aus der Luft bereits abbrechen und noch Retter per Winde an der vermuteten Einsatzstelle zur weiteren Suche im GelĂ€nde absetzen wollten, entdeckte die Heli-Besatzung den Mann in einer tief eingeschnittenen Schlucht, setzte den Bergretter per Winde ab, der den 59-jĂ€hrigen in einem Rettungssitz sicherte. Die Pilotin und der NotfallsanitĂ€ter an der Winde nahmen dann beide in den Heli auf und flogen sie zum Bayerisch Gmainer Sportplatz aus. âChristoph 14â musste direkt weiter zum Hohen Göll, wo eine Dreier-Gruppe im Pflugtal Hilfe brauchte (separater Bericht). 13 Bergretter waren gute zweieinhalb Stunden lang gefordert.
Vermeintliche alte Steige sind oft verfallen, haben weggebrochene Abschnitte, sind oft nur gut ausgetretene Wildwechsel und enden hĂ€ufig in FelswĂ€nden, wobei der Abstieg dann wesentlich schwieriger werden kann als der Aufstieg. Auch wenn man sich bedingt durch steiles GelĂ€nde nicht mehr durch Bewegungen bemerkbar machen kann, und wenn die eigene Kleidung dunkel, kontrastarm und naturfarben ist und sich nicht von der Umgebung abhebt, gibt es fĂŒr den Notfall einfache, wirkungsvolle Hilfsmittel, um von den EinsatzkrĂ€ften besser gefunden zu werden: Man kann rufen und seine eigene Stirnlampe auch am Tag einschalten und damit blinken, was vor allem im dichten Wald und in schattigen Schluchten gut auffĂ€llt. Der Regenschutz des Rucksacks oder der Biwaksack ist meist gelb oder rot und fĂ€llt ausgebreitet vor allem aus der Luft sofort auf â wenn man beides nicht zur Hand hat, dann hilft auch eine Rettungsdecke, die ausgebreitet mit der silberfarbenen Seite auch nur schwach einfallende Sonnenstrahlen gut reflektiert und die Ortung im GelĂ€nde erleichtert.
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