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🚨06.08.2020 Schwerstverletzter 24-Jähriger stirbt nach Absturz am Müllnerhörndl

Bergwacht in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über fünf Stunden zur Suche und Rettung im Einsatz

BAD REICHENHALL/KARLSTEIN – Ein besonders tragischer und auch für die Einsatzkräfte belastender Bergunfall hat sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf der Nordseite des Müllnerhörndls (Chiemgauer Alpen) ereignet: Ein 24-jähriger Mann war im steilen, felsdurchsetzen Bergwald abgestürzt und lebensgefährlich verletzt worden, wobei die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ den Verunfallten mit der Wärmebild-Kamera in rund 860 Metern Höhe nördlich des Müllnerhörndl-Gipfels (1.253 Meter) finden und die Bergwacht mit dem Suchscheinwerfer zu ihm lotsen konnte, der junge Mann dann aber trotz aller Bemühungen unerwartet und plötzlich während der Rettungsaktion verstarb.

Der 24-jährige Ortsansässige konnte selbst noch gegen 22.16 Uhr einen Notruf absetzen und mitteilen, dass er am Pflasterbachhörndl verunfallt sei, aber nicht genau angeben, wo er sich befindet, wobei auch eine Ortung des Handys nicht möglich war; die Verbindung brach aufgrund des schlechten Netzes immer wieder ab. Die Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger rückten gegen 22.20 Uhr mit 15 Einsatzkräften aus und suchten alle Wege am Müllnerhörndl und auf der Bürgermeisterhöhe mit Fußtrupps ab, konnten den Vermissten aber nicht finden. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ entdeckte den Verunfallten dann gegen 00.18 Uhr mit der Wärmebildkamera im steilen, weglosen und felsdurchsetzten Bergwald nördlich unterhalb des Müllnerhörndl-Gipfels und lotste die Bergwacht vom Kugelbachweg aus durch den Hang zur Unfallstelle.

Die Retter trafen gegen 1 Uhr am Einsatzort in rund 860 Metern Höhe ein, versorgten und sicherten den schwer Verletzten im Steilhang, der dann während der Rettungsaktion plötzlich kollabierte. Trotz intensiver Wiederbelebungsversuche unter Federführung des Ruhpoldinger Bergwacht-Notarztes konnten sie den 24-Jährigen nicht mehr retten. Sie transportierten den Verstorbenen seilgesichert bis zur Forststraße und brachten ihn dann per Fahrzeug ins Tal. Die Bergwacht Berchtesgaden brachte ihren Kerosinanhänger in die Hochstaufen-Kaserne und tankte den Heli wieder auf.

Beamte der Reichenhaller Polizei nahmen den Unfall auf, wobei die Alpine Einsatzgruppe (AEG) mit einem Bergführer der Berchtesgadener Polizei am Freitagvormittag im Gelände die weiteren Ermittlungen zum genauen Hergang aufnahm. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich in der Bergrettungswache um die betroffenen Einsatzkräfte, die über fünf Stunden lang bis 3.30 Uhr im Einsatz waren.


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