BAD REICHENHALL/NONN – Die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 7“ haben am Samstagnachmittag zwei unverletzte junge Leute vom Hochstaufen gerettet. Die 19-jährige Frau und der 21-jährige Mann aus der Nähe von München waren auf dem Normalweg über die Bartlmahd aufgestiegen und setzten dann gegen 15.30 Uhr am Reichenhaller Haus einen Notruf ab, da sie sich den Abstieg durch das stellenweise exponierte, steile und mit rutschigen Altschneefeldern durchsetzte Gelände nicht mehr zutrauten.
„Edelweiß 7“ nahm am Landeplatz gegenüber der Therme einen Bergretter auf und setzte ihn am Landeplatz oberhalb der Hütte ab, damit er vor Ort die Lage genauer abklären kann; der Heli brachte dann in einem zweiten Anflug einen weiteren Bergretter zum Einsatzort und holte anschließend beide Retter und die in der Zwischenzeit weiter bis zum Gipfel aufgestiegenen Wanderer ab und flog sie ins Tal. Fünf Bergretter waren gute zwei Stunden lang gefordert.
„Der Aufstieg ist ohne Hilfsmittel fast immer leichter als der Abstieg – wer im Aufstieg schon Probleme hat, sollte kein weiteres Risiko eingehen und rechtzeitig umkehren“, sagt Bergwacht-Pressesprecher Marcus Goebel. Aktuell herrschen aufgrund der milden Witterung mit tagsüber bis zu zweistelligen Plusgraden oft nur schwer einschätzbare Verhältnisse am Berg, wobei die der Sonne ausgesetzten Südhänge vom Tal aus weitgehend schneefrei wirken. Stellenweise tiefe und steile Altschneefelder frieren aber auch dort nachts mit einer harten Harschdecke wieder durch und weichen tagsüber sehr stark auf, weshalb Bergsteiger in schattigen und steilen Bereichen Grödel oder Steigeisen brauchen, um nicht abzurutschen oder abzustürzen und in der Sonne Schneeschuhe, um nicht immer wieder tief im Altschnee einzubrechen. Solche Bergtouren sind kräftezehrend und dauern länger, als im Sommer oder bei viel Schnee mit Skiern im Winter, weshalb Bergsteiger Wechselwäsche, zusätzliche Ausrüstung für den Wärme-Erhalt und eine Stirnlampe mitnehmen sollten, da bereits gegen 18.30 Uhr die Sonne untergeht und es vor allem im Wald schlagartig dunkel wird. Kreisverband Berchtesgadener Land
Bericht von Markus Leitner, BRK Rhall
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