BAD REICHENHALL/KARLSTEIN – Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger hatten während der vergangenen Tage viel zu tun: Am Mittwochnachmittag (15. Mai) brauchten ein 61-jähriger Einheimischer, sein 25-jähriger Neffe und seine Freundin aus Niederbayern Hilfe: Das unverletzte Trio war im Abstieg von der Zwieselalm über den blauen Steig in Richtung der Bartlmahd am Hochstaufen abgezweigt, kam dann bedingt durch die stellenweise alpinen Steigverhältnisse und die schwülwarme Witterung erschöpft nicht mehr weiter und setzte deshalb per App einen Notruf ab; ein Telefonat war aufgrund des zeitweise schlechten Handynetzes zunächst nicht möglich. Da die Leute nicht geortet werden konnten und auch ihr Zustand nicht klar war, forderte die Einsatzleiterin den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ an. Die Besatzung konnte die Wanderer dann aus der Luft sichten, nahm am Flatscherreindl im Nonner Unterland einen Bergretter auf und setzte Notarzt und Bergretter mit der Winde an der Einsatzstelle ab. Der Heli brachte dann in insgesamt drei weiteren Anflügen einen weiteren Bergretter zum Blausteig und nahm jeweils einen Retter und einen Wanderer mit der Winde auf und flog sie ins Tal. Die Geretteten mussten nicht ins Krankenhaus.
Schwerer Radsturz am TeisenbergBereits am Mittwochmittag (15. Mai) war gegen 12 Uhr ein 57-jähriger Radler aus dem Landkreis Traunstein bei der Abfahrt von der Stoißer Alm am Teisenberg kurz unterhalb der Kapelle schwer gestürzt, wobei er sich an der Schulter, am Unterarm und im Gesicht verletzte. Die Leitstelle schickte „Christoph 14“, den Rettungswagen des Teisendorfer Roten Kreuzes, die Bergwacht-Einsatzleiterin und die Bergwacht Teisendorf-Anger los, die mit dem Rettungsfahrzeug und dem All-Terrain-Vehicle (ATV) ausrückte. Die Einsatzkräfte versorgten den schwer Verletzten gemeinsam und flogen ihn dann zum Klinikum Traunstein; die Bergwacht fuhr anschließend das Radl ins Tal. Am Mittwochmorgen gegen 5.30 Uhr hatte jemand von Piding aus eine Leuchtrakete am Signalkopf im östlichen Lattengebirge gesehen, die dann bei der Abklärung durch die Einsatzleiterin einer Bundeswehr-Übung im Kirchholz zugeordnet werden konnte, das in direkter Sichtlinie davor liegt. Am Dienstagabend (14. Mai) wurden gegen 21.45 Uhr Lichtzeichen am Hochstaufen gemeldet, die sich bei der Abklärung durch die Bergwacht als Wanderer im Abstieg über die Bartlmahd entpuppten.
Schwerer Radsturz an der SaalachAm Sonntag (12. Mai) war gegen 16 Uhr eine 70-jährige Holländerin mit ihrem Radl an der Saalach zwischen Sichlersteg und Unterjettenberg schwer gestürzt. Die Reichenhaller Bergwacht nahm am Steg die Besatzung des Reichenhaller Notarzteinsatzfahrzeugs auf, fuhr weiter zur Unfallstelle, wo die Retter die Frau gemeinsam versorgten und dann zum Ulrichsholz fuhren, wo sie eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Gegen 13.20 Uhr wurde über Notruf ein vermeintlich abgestürzter Gleitschirm am Hochstaufen-Jagersteig gemeldet, der sich bei der Abklärung durch die Bergwacht und den Polizeihubschrauber, der auf Rückflug von einer Totenbergung am Königssee war, dann aber als optische Täuschung entpuppte: Durch die wechselnde Bewölkung und den Kontrast zwischen Fels, Altschnee und Latschen sah es so als, als ob im Wind immer wieder ein Schirm hochflattern würde. Bereits gegen 10.45 Uhr brauchte eine 46-Jährige aus Niederbayern Hilfe, die sich an der Neuen Traunsteiner Hütte auf der Reiter Alpe schwer am Sprunggelenk verletzt hatte. „Christoph 14“ versorgte die Frau und flog sie zum Klinikum Traunstein. Die Bergwacht war mit drei Rettern zur Unterstützung in Bereitschaft.
Bericht von Markus Leitner, BRK Rhall
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